Präsidentin Mariette Zurbriggen und Geschäftsleiterin Fränzi Zimmerli schauen auf das vergangene Jahr 2022 zurück.
Fränzi Zimmerli: Die neue Strategie zu erarbeiten, war für mich und mein Team ein sehr spannender Prozess. Nach vielen Diskussionen sind die neuen Ziele definiert. Wir werden sie alle sechs Monate evaluieren, d.h. zweimal im Jahr schauen, wo wir stehen.
Im 2022 hat SAVOIRSOCIAL auch die Zusammenarbeit und Vernetzung mit den Partnerorganisationen zu Themen in der Berufsbildung auf nationaler Ebene weitergeführt – zum Beispiel im Rahmen des Projekts des SBFI, das die Stärkung der höheren Fachschulen zum Ziel hat.
Mariette Zurbriggen: Mir hat im 2022 besonders gefallen, dass es dir, Fränzi, gelungen ist, das Geschäftsstellen-Team zu komplementieren und weiter aufzubauen. Wir hatten auch eine gute Entwicklung beispielsweise im Projekt digital.SOCIAL. Wir haben da richtungsweisende Entscheide fällen können. Ich erinnere mich auch sehr gerne an den freundlichen Empfang bei der OrTra latine und bei der VOdAS, die wir besucht haben.
Fränzi Zimmerli: In der Zusammenarbeit mit Mariette schätze ich sehr ihre profunden Kenntnisse in der Berufsbildung, ihre kommunikative Art und dass sie immer ein offenes Ohr hat für neue Ideen. Mit Mariette zusammenzuarbeiten ist immer ein bisschen wie Weiterbildung für mich!
Mariette Zurbriggen: In der Zusammenarbeit mit Fränzi fällt mir immer wieder auf, wie gut sie unsere Anliegen und Fragen in den verbandlichen und fachlichen Kontext stellen kann. Oder wie gut sie weiss, was die Aufgabe und die Rolle ist, die SAVOIRSOCIAL in bestimmten Bereichen einnehmen muss. Damit schafft sie Identität für uns alle, die beteiligt sind bei SAVOIRSOCIAL. Und persönlich finde ich ihre Freundlichkeit und Geduld in fast jeder Situation sehr, sehr sympathisch.
Die neue Verbandsstrategie ist zusammen mit dem Leitbild das Fundament für die Tätigkeiten von SAVOIRSOCIAL in den nächsten Jahren. Der Vorstand hat sich im letzten Jahr mit Unterstützung eines externen Beraters in 3 Workshops intensiv damit auseinandergesetzt. Das Resultat: 4 strategische Handlungsfelder, 13 Ziele und 1 Grundlagenpapier, das die strategischen Leitlinien definiert.
z.B.: Silver Society, individualisierte Angebote ausserhalb des stationären Bereichs, Flexibilisierung der Bildungsangebote
z.B.: Dachmarke «Soziale Berufe» schaffen, neue Abschlüsse entwickeln, Geschlechterbalance in den Ausbildungen des Sozialbereichs
Das Grundlagenpapier beschreibt die Kernelemente des Verbands und das Verständnis von sozialer Arbeit und definiert die relevanten Arbeitsfelder
Die Fraktionen im Vorstand erzählen, was ihnen an den einzelnen Handlungsfeldern besonders wichtig ist und warum. Klicken Sie auf ein Handlungsfeld, um mehr zu erfahren.
Wandelndes Umfeld - viele Bedürfnisse
Die Entwicklung der Berufsbildung im Sozialbereich bleibt in einem sich ständig wandelnden Umfeld von zentraler Bedeutung. Die Berufe des Sozialbereichs sowie diejenigen des Bildungs- und Beratungsbereichs müssen koordiniert und gemäss der täglichen Realität der Institutionen und den Bedürfnissen ihrer Nutzniessenden entwickelt werden. Die regionale Vielfalt muss bei den Studien und der Entwicklung der Berufe berücksichtigt werden. Ein klarer und einheitlicher Rahmen kann den Institutionen als Grundlage für die Ausarbeitung ihrer Personalentwicklungsstrategie dienen, um mit den Bedürfnissen der Leistungsempfänger, ihrem Leistungsauftrag und den verschiedenen Akteuren in den Fachbereichen in Einklang zu stehen. Für SAVOIRSOCIAL steht weiterhin viel auf dem Spiel. Unserem Dachverband muss es gelingen, die Berufsbildung in allen drei Bereichen zu entwickeln, ohne dass dies für die Institutionen eine erhebliche Mehrarbeit mit sich bringt.
Austausch und Verständnis fördern
Die Vernetzung ist für die SODK-Fraktion ein zentrales Handlungsfeld, da sie Voraussetzung ist für einen gelungenen Erfahrungs-, Meinungs- und Informationsaustausch zwischen den involvierten Stellen. Eine enge Koordination und Kooperation fördert das gemeinsame Verständnis und ermöglicht eine abgestimmte Vorgehensweise. Insbesondere können neue bildungspolitische Themen früh aufgenommen und breit diskutiert werden.
Alle Bedürfnisse kennen
Für uns als nationale Verbände der Dienstleistungen und Angebote im Sozialbereich ist das Handlungsfeld der strategischen Kooperationen eine wichtige Erweiterung zu den strategischen Aufgaben von SAVOIRSOCIAL. Es braucht die Zusammenarbeit mit SPAS, SASSA, OdASanté, EHB und vielen weiteren Akteur*innen, die sich für die Bildung von Fachpersonen auf allen Ausbildungsniveaus engagieren. Nur so können Angebote geschaffen und weiterentwickelt werden, die den Bedürfnissen der Arbeitnehmenden und des Arbeitsmarktes entsprechen.
Bedarfsgerechte Angebote schaffen
Als Interessenvertretungen der Fachpersonen aus dem Sozialbereich setzen wir uns für fortschrittliche Rahmenbedingungen in Ausbildung, Beruf und Anstellungsbedingungen ein, damit eine qualitativ hochstehende Soziale Arbeit geleistet werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es gute Ausbildungsangebote auf allen Stufen, die einerseits einem Bedarf entsprechen und andererseits die für die Arbeit notwendigen Kompetenzen vermitteln. Als nationales Fachzentrum für Berufsbildung im Sozialbereich koordiniert und steuert SAVOIRSOCIAL diese Prozesse.
SAVOIRSOCIAL hat im vergangenen Jahr eine Fachkonferenz für die Mitglieder- und Partnerorganisationen durchgeführt. Das Thema? Die Ausbildung und Qualifizierung der Ausbildner*innen in Praxis und Schule.
Die Arbeit der Ausbildner*innen ist zentral für die Qualität der Ausbildung. Und diese wiederum ist zentral für den Verbleib in der Branche. Die Fachkonferenz am 27. Oktober hat sich der Frage gewidmet, ob der Sozialbereich diesbezüglich für die Zukunft gewappnet ist. Der Anlass hat sich an Mitglieder- und Partnerorganisationen von SAVOIRSOCIAL gerichtet. Cécile Annen lieferte Zahlen und Fakten zur Ausbildungssituation im Sozialbereich in der Schweiz.
Drei Inputreferate haben die Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet: Séverine Cerf von der EHB gab Einblick in die Inhalte und die Herausforderungen bei der Ausbildung von Lehrpersonen an Berufsfachschulen. Mylène Wild erläuterte das Konzept der Stadt Zürich bei der Qualifizierung der Ausbildungsverantwortlichen in den zwölf städtischen Kitas. Marlise Staudenmann von ARTISET Bildung berichtete von ihren Erfahrungen in der Ausbildung von Praxisausbildner*innen auf Stufe Höhere Fachschule. In Gruppen wurden anschliessend Thesen und mögliche Lösungsansätze diskutiert.
Die Unterlagen dazu finden sich auf der Website von SAVOIRSOCIAL.
Von links nach rechts: Charlotte Reinhard, Projektleiterin; Fränzi Zimmerli, Geschäftsleiterin; Alain Gander, Verantwortlicher Administration und Mitarbeiter Kommunikation; Olivia Thoenen, Projektleiterin; Ursula Zweifel, Projektleiterin; Cécile Annen, Stv. Geschäftsleiterin und Projektleiterin; Stephanie Zemp, Verantwortliche Kommunikation und Berufsmarketing
Etwas mehr als acht Jahre war Simona Territo (Bild) als Sachbearbeiterin auf der Geschäftsstelle tätig. Im August hat sie sich aufgemacht zu neuen beruflichen Ufern. Wir danken ihr herzlich für ihren Einsatz und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute!
Im Vorstand haben drei langjährige Mitglieder ihren Rücktritt erklärt respektive vollzogen:
Wie viele Personen im 2022 eine Ausbildung im Sozialbereich abgeschlossen haben, verraten die folgenden Statistiken. SAVOIRSOCIAL hat die Zahlen für den Jahresbericht zusammengetragen.